Russbach

Die Rebsorten: Die Rebanlagen sind überwiegend mit alten, klassischen Rebsorten wie Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau sowie Burgundersorten bepflanzt. Der Rotweinanteil beträgt derzeit ca. 45%.
Die Weinberge: Die Weinreben wachsen auf 25 Hektar Rebfläche in den Weinbergslagen »Eppelsheimer Felsen« und »Gundersheimer Bergkloster« - rund um das Weingut gelegen. Die Bodenstruktur in diesem Teil von Rheinhessen, in dem einst der Ur-Rhein sein Flussbett hatte, ist von sandigen Lehm- und Tonböden mit hohen Kalkgehalten geprägt. Insbesondere der Kalkstein gibt seine komplexe Mineralität an die Weine ab. Dies beeinflusst die Weine in ganz besonderer Weise.

Zu seiner Betriebsphilosophie meint Bernd Russbach: "Mit unseren Weinen setzen wir Zeichen für Qualität, Eigenständigkeit und Charakter. Das erreichen wir durch einen sorgfältigen naturnahen Anbau und konsequente Ertragsreduzierung – denn weniger ist mehr. Wir ernten, wenn der beste Zeitpunkt gekommen ist. Unsere Rotweinreben entblättern wir früh, damit die Sonne ihre Kraft entfalten kann. Nach der Lese entrappen wir die Weintrauben und keltern sie ohne Stiele. Temperaturgesteuert lassen wir alle Weine langsam vergären. Nur so kann sich der ganze Geschmack der Trauben dem Wein mitteilen. Das Ergebnis sind frische, junge Weine, die die Balance zwischen Säure und Frucht wahren und mit einer klaren Struktur überzeugen. Jedes Jahr neu, jedes Jahr mit wachsender Begeisterung und einem hohen Anspruch an die Qualität. Es sind Weine, die schmecken. Uns, unseren Kunden und nicht zuletzt auch der Fachwelt, die unsere Weine immer wieder auszeichnet."

So urteilt der Weinguide 2020 des GaultMillau über das Weingut Russbach: 2 Trauben = guter Erzeuger mit überdurchschnittlichen Weinen

"Bernd Russbach ist ein Mann mit Ausdauer. Wenn er nicht im Weinberg steht, trainiert er für den nächsten Triathlon. Und Triathleten – immerhin beherrschen sie die Disziplinen Laufen, Radfahren und Schwimmen und bewältigen dies über eine festgelegte Distanz hintereinanderweg – wissen, dass man sich seine Kräfte gut einteilen muss, um ins Ziel zu gelangen. Wie in einem Weinjahr. Besonders in anspruchsvollen Jahren wie 2018, in dem früh gelesen werden musste und der Lesezeitpunkt durch den schnellen Reifefortschritt wie in kaum einem anderen Jahr über die Güte der Weine bestimmte. In seinen Lagen rund um Eppelsheim – im Felsen, Feuerberg und auch im renommierten Westhofener Morstein – arbeitet Russbach naturnah. Durch Ertragsreduktion sorgt er für höhere Konzentration und Komplexität. Bei der Gärung setzt er auf computergesteuerte Temperaturkontrolle über das Ferm-Track-System (von Fermentation Tracking). Mit dieser Technik hat er immer unter Kontrolle, was gerade in welchem Fass geschieht, und kann entsprechend eingreifen. Selbst der gewünschte Zuckergehalt eines Weins nach der Gärung ist einstellbar. Im 2018er Jahrgang setzte Russbach vor allem auf fruchtige Aromen. Die Weine sind duftig, jugendlich und frisch und brauchen teilweise noch etwas Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Besonders positiv fiel in der Verkostung aber der 2015er Spätburgunder Ortswein aus den Eppelsheimer Lagen auf, der ausgewogen, seidig und mit schöner Intensität strahlt."

Der vorige Text stammt aus dem GAULT MILLAU WeinGuide Deutschland 2020.